ILA International Light Association Jahreskonferenz
Vortrag von Hans Cousto
am 16.10.2012 bei der Jahreskonferenz der
International Light Association (I14.-18.10.2013)
Gotischer Saal, Schmiedehof 17
10965 Berlin
Vortrag auf Deutsch mit Englisch-Simultanübersetzung.
Details zur Konferenz (in English) auf der ILA-Website: hier klicken
"Die Kosmische Oktave - Das universelle Bindeglied zwischen Mikro- und Makrokosmos"
Die »Kosmische Oktave« ist der äußere Ausdruck innerer Zusammenhänge und tiefer Einsicht. Sie ist ein Weg, um sich das Seiende und die darin verwobenen harmonikalen Strukturen anzuhören und zu vergegenwärtigen. Hier werden die physikalischen, harmonikalen und musikalischen Aspekte der kosmischen Oktaven erklärt sowie Möglichkeiten aufgezeigt, sich harmonisch in den Weltenklang einzustimmen. Aus astronomischen Beobachtungsdaten werden die Rhythmen und die Stimmtöne der Erde, des Mondes und der Planeten abgeleitet, Berechnungsmethoden zur Feststellung des Sonnentones oder auch der Klänge einer Horoskopvertonung dargelegt, wie auch Hinweise zum Bau kosmisch-harmonischer Tempel, die in Maß, Zahl und Proportion im Einklang mit dem Lauf des Universums sind, gegeben.
Die Kosmische Oktave im Lichte des Glasperlenspiels
Die Grundsätze des Glasperlenspiels von Hermann Hesse sind ausdrückbar in »einer neuen Sprache, nämlich einer Zeichen- und Formelsprache, an welcher die Mathematik und die Musik gleichen Anteil hatten, in welcher es möglich wurde, astronomische und musikalische Formeln zu verbinden, Mathematik und Musik gleichsam auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen.«
Die Formel, an welcher die Mathematik und die Musik gleichen Anteil haben, in welcher es möglich ist, astronomische und musikalische Formeln zu verbinden, Astronomie, Mathematik und Musik, ja auch die Farben gleichsam auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen, ist das Gesetz der Oktave. Im Seminar zeigt Hans Cousto die Zusammenhänge auf, die dieser Grundregel des Glasperlenspiels innewohnen. Oktavieren heißt verdoppeln oder halbieren einer beliebigen Frequenz und so kann man mittels dieses Gesetzes beliebige Schwingungsverhältnisse aus dem Makro- und Mikrokosmos in den menschlichen Hörbereich transponieren und so für unsere Sinne wahrnehmbar machen. Dies gilt auch für das Spektrum der Farben, die wir mit unseren Augen wahrnehmen können.
Somit ist die Kosmische Oktave das universelle Bindeglied zwischen Mikro- und Makrokosmos und der Schlüssel zur musikalischen Umsetzung naturgegebener Rhythmen. Im Vortrag erfolgt die Darlegung der astronomischen Rhythmen der Erde, des Mondes sowie der Planeten als Stimmungs- und Kompositionsgrundlage in der sakralen Musik als auch der naturgegebenen atomaren und molekularen Schwingungsstrukturen als Basis zeitgenössischer Trance- und Meditationsmusik (mit Klangbeispielen auf CD vom Akasha Project, Steve Schroyder, B. Ashra u.a.).
»Ich begriff plötzlich, dass in der Sprache oder doch mindestens im Geist des Glasperlenspiels tatsächlich alles allbedeutend sei, daß jedes Symbol und jede Kombination von Symbolen nicht hierhin oder dorthin, nicht zu einzelnen Beispielen, Experimenten und Beweisen führte, sondern ins Zentrum, ins Geheimnis und Innerste der Welt, in das Urwissen. Jeder Übergang von Dur zu Moll in einer Sonate, jede Wandlung eines Mythos oder eines Kultes, jede klassische, künstlerische Formulierung sei, so erkannte ich im Blitz jenes Augenblicks, bei echter meditativer Betrachtung, nichts andres als ein unmittelbarer Weg ins Innere des Weltgeheimnisses, wo im Hin und Wider zwischen Ein- und Ausatmen, zwischen Himmel und Erde, zwischen Yin und Yang sich ewig das Heilige vollzieht.«
Hermann Hesse