Planetware

Letzte Änderung dieser Seite am 02.02.2023

Die Welt der Schwingungen

Der Erde-Sonnenumlauf

Während die Erde täglich um die eigene Achse rotiert, umrundet sie alljährlich die Sonne. Die Jahreszeiten prägen ebenfalls grundlegend das Leben auf dem Planeten, wie bildlich an den Jahresringen der Bäume zu sehen ist. Im Sommer erleben wir eine Phase mit viel Licht und Wärme und umgekehrt scheint im kalten Winter die Sonne nur kurz. Das Wachstum der irdischen Organismen reagiert auf die variierende Sonneneinstrahlung mit entsprechend wechselnden Aktivitäts- und Ruhephasen. Die Chronobiologie erforscht diesbezüglich die circannualen Rhythmen. Die Photoperioden (Tageslichtdauer), Temperaturen und Nahrungsangebote in den jeweiligen Jahreszeiten steuern die entsprechenden biologischen Prozesse wie Fortpflanzung, Winterschlaf oder Tierwanderungen.

Folgende Tabelle zeigt die Oktav-Verwandschaft der Frequenz des Erde-Sonnenumlaufs mit einem bestimmten Tempo und Ton und dem blaugrünen Licht.

Erdjahr-Oktaven

Die 32. Oktave des jährlichen Erde-Sonnenumlaufs ist ein Ton mit 136,10 Hz. Die gleiche Frequenz kommt auch beim Kalium- und Natrium-Ionenaustausch der Nervenzellen vor. Das Nervensystem dient der Übertragung von Signalen vom und zum Gehirn. Wichtig hierfür ist die Regulierung der Betriebsspannung des Systems, die etwa 70 Millivolt beträgt. Bewirkt wird die Spannung durch einen Austausch von Kalium- und Natriumionen, die sich innerhalb und außerhalb der Nervenzellen befinden. Über Proteinmoleküle werden im “Normalbetrieb” rund 136 Kaliumionen pro Sekunde in die Zelle gepumpt und rund 200 Natriumionen aus der Zelle hinaus.  *)
136 zu 204 ist das Verhältnis von 2 zu 3, entsprechend der musikalischen Quinte und 136,10 Hz ist, wie gesagt, eine höhere Oktave der Erde-Sonnenumlaufsfrequenz. Die Schwingungen des Kalium-Natrium-Ionenaustausches sind, bildlich ausgedrückt, wie “Jahresringe im Nervensystem“.

Sitar

Nach Erhalt der ersten Stimmgabeln mit Erdentönen fiel auf, dass indische Sitarspieler den Grundton ihres Instrumentes oft in der Erdenjahr-Frequenz stimmen. Allerdings stimmen sie den Grundton intuitiv ein, ohne Stimmgerät.

Dass der indische Grundton mit der Oktavfrequenz des Erdenjahres übereinstimmt, ist weniger verwunderlich als der Umstand, dass jemand ohne Kenntnis der Frequenzzahlen genau diesen Ton einstimmt. Wie ist das möglich? Folgendes Erlebnis lässt es erahnen:

Ich stimmte einmal eine indische Sitar mit der Erdjahr-Stimmgabel so genau, dass schließlich beim Anschlagen des tiefsten Tones alle Tonleiter-Resonanzsaiten mittönten. Kurz danach saß ich mit Freunden in einem kleinen Raum, in dem auch die gut gestimmte Sitar stand. Wir befanden uns in einer besonders gelassenen, entspannten Stimmung —  und hörten staunend, dass beim Erklingen unserer ruhig gesprochenen Worte die Sitar resonierte!

Nun, diese indischen Musiker orientieren sich nicht an einer bestimmte Frequenzzahl. Diese Tonhöhe ergibt sich in einer vollkommen gelassenen, meditativen Stimmung anscheinend von selbst. Auch wir waren bei der zum Klang unserer Stimmen mittönenden Sitar in einer ruhigen und herzlichen Stimmung. Unsere Gehirnwellenaktivität dürfte dabei, so ist anzunehmen, eine niedrige Frequenz gehabt haben, ähnlich wie beim Erwachen nach einem tiefen Schlaf oder wie sie bei Menschen gemessen werden kann, die in tiefer Meditation versunken sind.

In der indischen Kultur wird dem „Weltenklang“ hohe Bedeutung beigemessen. In deren Musiklehre heißt der Grundton Sadja, der Vater aller anderen Töne oder Anahata Nada, was soviel bedeutet wie unangeschlagener, immerwährender Klang der Sphäre. Apropos „herzliche Stimmung“: Interessanterweise ist in der indischen Lehre der sieben energetischen Körperzentren, Chakren genannt, der Name für das Herzchakra „Anahata Chakra“.

OM

Wie laut Bibel am Anfang das Wort war, beginnt im Hinduismus alles mit dem Urlaut OM. Das OM-Zeichen ist in Indien das am häufigsten zu sehende Symbol. In den Upanishaden, eine Sammlung hinduistisch-philosophischer Texte, wird die makrokosmische Deutung der Silbe OM behandelt:

Der Udgitha, d. h. die heilige Silbe Om, ist die Sonne” und “Auch ist der Mundhauch und die Sonne ein und derselbe; … von diesem spricht man als ´ Ton´, von jenem als ´ Ton´ und ´ Widerton´  (Chandogya Upanishad 1.3.1-2). Wird das OM intoniert, geschieht dies häufig in der Oktavfrequenz des Erde-Sonnenumlaufs.

In der Chandogya Upanishad 3.19 steht: „Im Anfang war dieses Universum nicht-seiend: Das Seiende war nicht-seiend. Da bildete es sich zu einem Ei. Da lag es ein Jahr lang da. Da spaltete es sich. Da entstanden daraus zwei halbe Eischalen, eine silberne und eine goldene. Die silberne Eischale, das ist die Erde; die goldene, das ist der Himmel.“ Sinngemäß ist hier von der Umlaufzeit der Erde um die Sonne (ein Jahr lang) und dem Oktavverhältnis (zwei halbe Eischalen) die Rede und damit bildlich das Gesetz der Kosmischen Oktave und der Erdenjahr-Ton umschrieben.

(Siehe unten die nachträglich Ergänzung zu Anahata Nada und dem Mantra OM **)

Während sich der Tag- und Nachtrhythmus körperlich z.B. im steten Wach- und Schlafwechsel auswirkt, hat der Jahresrhythmus, in dem warme Sommer mit viel Sonnenlicht und lichtarme kalte Winter einander folgen, einen eher seelischen Einfluß auf unser Dasein.

Angeblich sollen — im Gegensatz zum anregenden Tageston — Anwendungen mit Stimmgabeln, Klangschalen, Gongs und anderen Instrumenten und Musik im Oktavton des Erde-Sonnenumlaufs, wie die oktavanaloge Farbe Blaugrün, eine entspannende, beruhigende und sedierende Wirkung haben..

Im Buch “Die Oktave” schildert Hans Cousto, wie er in Amsterdamer Sexetablissements in Blindversuchen zwei Aufnahmen des Tonträgers „Urtöne 1“ von Joachim Ernst Berendt ausprobierte. Die Klänge dieser Aufnahmen stammen von Monochorden, deren 39 Saiten im selben Ton gestimmt sind und die gleichartig gespielt wurden. Nach einigen Tagen berichtete eine Lebedame, eine der Aufnahmen wirke präorgastisch, die Freier wurden also richtig geil, während eine andere Aufnahme eindeutig für postorgastische Entspannung geeignet sei. Dass die anregenden Klänge im Erdentag-Oktavton und die entspannenden im Erdjahr-Ton gestimmt waren, wussten sie nicht.

Jahreszeiten
Eiche im Wandel der Jahreszeiten; Foto von J. Hagelüken / CC BY-SA 3.0

*)
C.F.Stevens, „Die Nervenzelle in Gehirn und Nervensystem“; S.5, Spektrum der Wissenschaft, Heidelberg 1985

**)
Nachträgliche Ergänzung zu Anahata Nada, Anahata Chrakra und OM
Nach der buddhistischen und hinduistischen Mystik basiert die Musik auf Anahata Nada, dem unangeschlagenen Klang der Sphäre. Wie Messungen ergeben haben, wird das Saiteninstrument Sitar von Meistern der klassischen indischen Musik in Kontemplation nach Anahata Nada - ohne Verwendung eines Stimmgeräts - oft genau auf die Frequenz des Erdenjahr-Tons gestimmt und gespielt. Das Anahata Chakra ist wiederum das Herzchakra, eines der sieben feinstofflichen Kraftzentren zwischen dem weltlichen und dem spirituellen Körper.

Auch das Mantra OM wird oft kontemplativ auf diese Frequenz eingestimmt. Dazu ein Zitat aus "Grundlagen der tibetischen Mystik" von Lama Anagarika Govinda:
"Der «sabda» oder Ton eines Mantra ist kein physikalischer Ton (obwohl er von einem solchen begleitet sein mag), sondern ein spiritueller. Das Ohr kann ihn nicht hören, wohl aber das Herz. Der Mund kann ihn nicht hervorbringen, wohl aber der Geist. Mantras haben Kraft und Bedeutung nur für den Eingeweihten, d. h. nur für den, der durch die besonderen Erfahrungen und Erlebnisse hindurchgegangen ist, aus dem das mantrische Wort oder die mantrische Formel entstanden und mit dem sie unlösbar in ihrem innersten Wesen verknüpft sind."

CC BY-NC-SA 4.0 Von Fritz Dobretzberger lizensiert unter CC BY-NC-SA 4.0
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Letzte Änderung auf dieser Seite am 13.03.2023